Verschiedene Buntstiftblender und Splender - Titelbild
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Buntstiftblender – Splender im Test

Heute geht es um Buntstiftblender. Was sind das für Stifte und wofür werden sie benutzt? Außerdem teste ich verschiedene Splender mit fünf verschiedenen Buntstiftmarken kombiniert.

Was sind Buntstiftblender?

Diese Mischstifte werden dazu benutzt um Buntstiftmalereien zu vermischen, zu versiegeln bzw. die Buntstiftfarben strahlender wirken zu lassen. Je nach Stiftart gibt es unterschiedliche Eigenschaften.

Daher gibt es für die Buntstiftblender verschiedene Bezeichnungen: Blender (to blend = mischen), Splender (splendor AE / splendour BE = Glanz),  Burnisher (to burnish = polieren) oder zu Deutsch Mischstift. Im Französischen werden diese Stifte auch Estompen genannt, was im Deutschen aber missverständlich ist, da wir unter Estompen die Papierwischer für Bleistifte kennen.

Siehe dazu auch den Lexikonartikel im Zeichnen-Forum: Splender und Blender.

 

Prismacolor Premier Colorless Blender

Meine Erwartungen an den Prismacolor Blender* waren, dass diese ebenso wachshaltig und weich seien wie die Prismacolor Premier Buntstifte selbst es sind. Vom Namen her sind diese Stifte zum Mischen der Farben gedacht und müssen zusätzlich hinzu gekauft werden, da sie selbst im 150er Set nicht enthalten waren.

Prismacolor Premier colorless Blender in Verpackung
Prismacolor Premier colorless Blender in Verpackung

Übrigens steht auf der Verpackung “colorless” (ohne u – amerikanisches Englisch) und auf dem Stift selbst “colourless” (mit u – britisches Englisch). Warum weiß nur der amerikanische Hersteller selbst. 😀

 

Lyra Rembrandt Splender

Optisch und haptisch bei der Spitze gleicht der Lyra Rembrandt Splender* dem Prismacolor Blender. Daher erwarte ich eine ähnliche Handhabung. Stutzig macht mich die Bezeichnung “Spender”, die auf eine Betonung der Farben, weniger einem Mischen derselben, hindeutet.

Lyra Rembrandt Splender in Verpackung
Lyra Rembrandt Splender in Verpackung

 

DERWENT Blender Pen

Schon beim Kauf fiel mir auf, dass die Derwent Blender Pen*, anders als die anderen Marken, als Fasermaler daher kommen. Tatsächlich sind es auch Filzstifte auf Alkoholbasis, wie man es von klassischen Layoutmarkern her kennt. Das stand jetzt bei den Stiften bzw. auf der Verpackung nicht drauf, aber der Geruch ist eindeutig.

Daher erwartete ich, dass der Derwent Blender Pen sich ähnlich verhält wie ein Markerblender, den ich bereits mit Aquarellbuntstift getestet habe.

Derwent Blender Pens in Verpackung
Derwent Blender Pens in Verpackung

Es gibt auch noch einen Derwent Mischstift*, den habe ich aber erst hinterher entdeckt und nicht, als ich gezielt nach Buntstiftblendern Ausschau gehalten hatte. Beizeiten werde ich den in meinen Test nachreichen (ist zumindest schon mal für den Kauf vorgemerkt 😀 ). Zudem gibt es auch noch einen Derwent Burnisher* – meine Liste wird also immer länger. ^^

 

Faber-Castell Polychromos weiß

Der weiße Faber-Castell Polychromos Buntstift* ist kein Blender bzw. Splender, wie die oben stehenden Stifte. Ich habe diesen in meinen Vergleich aufgenommen um zu verdeutlichen, warum es spezielle Mischstifte überhaupt gibt und warum man diese nicht so ohne Weiteres durch einen weißen Buntstift ersetzen kann bzw. sollte.

 

Buntstift Blender im Test

Nachdem ich mir die obigen Stifte also zusammen getragen und mir ein paar Gedanken über die zu erwartenden Eigenschaften gemacht habe, wollte ich die Mischstifte nun auch ausprobieren.

Buntstifte und Blender im Test
Buntstifte und Blender im Test

Da die Blender und Splender je nach Voraussetzung andere Ergebnisse erzielen, habe ich eine Reihe Tests gemacht mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Damit die Bedingungen dennoch für alle 5 verschiedenen Buntstiftmarken gleichwertig sind, habe ich mir je einen gelben und einen roten Buntstift zum Testen genommen.

Mit diesen habe ich je eine gelbe und eine rote Fläche einheitlich geschummert.

Buntstiftblendertest: gelbe Fläche
Buntstiftblendertest: gelbe Fläche
Buntstiftblendertest: rote Fläche
Buntstiftblendertest: rote Fläche

Danach habe ich gelb und rot gemischt. Einmal habe ich die Farben stark bzw. dick aufgedrückt und einmal leicht und locker zusammen gemalt.

Buntstiftblendertest: dick gemalte Fläche
Buntstiftblendertest: dick gemalte Fläche
Buntstiftblendertest: sanft gemalte Fläche
Buntstiftblendertest: sanft gemalte Fläche

Im letzten Test habe ich einfach einen roten Strich gezogen. Ich habe mich hier für den Rotton entschieden, da dieser deutlicher zu erkennen ist, es ist einfach eine dunklere Farbe als Gelb.

Buntstiftblendertest: einzelner Strich
Buntstiftblendertest: einzelner Strich

 

  • Prismacolor: Ich war sehr überrascht, als ich feststellte, dass der colourless Blender extrem hart, fast wie ein Radierstift vom Malgefühl her, war. Mit diesem Buntstiftblender werden die Linien eher verwischt und die Oberfläche versiegelt, sodass die Farben dunkler und die Flächen homogener wirken. Der Blender nimmt die Farben auf, deswegen muss man ihn zwischendurch sauber malen.
    Prismacolor Premier colorless Buntstiftblender
    Prismacolor Premier colorless Blender
  • Lyra: Der Splender ist eher wie eine Politur, auch hier werden die Oberflächen versiegelt und die Flächen einheitlicher. Helle Farben werden betont, dunkle Farben abgedunkelt. Diesen Stift muss man nicht sauber malen.
    Lyra Rembrandt Splender
    Lyra Rembrandt Splender
  • Derwent: Wie erwartet war dieser Blender exakt wie ein Marker Blender, nicht nur vom Geruch her. Das Papier wurde extrem angefeuchtet, der Alkohol verdunstet aber mit der Zeit. Auch hier werden die Farben verwischt, die Oberfläche aber ansonsten nicht versiegelt. Die Flächen werden zwar einheitlicher, aber die Farben können mitunter auch heller werden, da Farbe verwischt und nicht konzentriert wird wie beispielsweise beim Prismacolor Blender. Daher muss man diesen Stift zwischendurch bzw. im Anschluss sauber malen.
    Derwent Blender Pen - Buntstiftblender
    Derwent Blender Pen
  • Polychromos: Wie oben erwähnt, ist dies kein Blender bzw. Splender, sondern ein weißer Buntstift. Die Merkmale ähneln aber dem Lyra Splender – der weiße Buntstift wirkt sich wie eine Politur aus, die Oberfläche wird versiegelt und gleichmäßiger. Die Farben werden allerdings, weil mit Weiß darüber gemalt wird, erwartungsgemäß heller. Grade bei dunkleren Farben fällt dies deutlich auf. Ansonsten lässt sich weich mit ihm malen und man muss den Stift nicht sauber malen.
    Faber-Castell Polychromos weiß
    Faber-Castell Polychromos weiß

 

Wann nehme ich einen Blender, wann einen Splender?

Wann man welchen Stift benutzt hängt wirklich davon ab, was man erreichen möchte. Grundsätzlich verändern diese Stifte die Farben und die Einheitlichkeit der Fläche. Letzteres ist es, was man sich von der Verwendung solcher Stifte erhofft.

Ein richtiges ineinander mischen der Farben können diese Stifte alle nicht. Hier muss man wie gehabt die Farben beim Malen mischen und schichten – siehe auch Kolorieren mit Buntstift.

Wer seine liebsten Farben aber nicht unnötigerweise auf brauchen möchte um die gemalte Fläche einheitlich zu gestalten und das Papier zu versiegeln, der ist mit einem Buntstiftblender bzw. Splender gut beraten. Zur Not ginge auch ein weißer Buntstift (oder eben die jeweilige Farbe), aber dieser hellt die Fläche zu deutlich auf und der Sinn seine Buntstifte zu sparen wäre dahin.

Grade bei weicheren Buntstiften wie eben die Prismacolor oder die Polychromos, die in der Anschaffung auch nicht ganz so billig sind und sich beim Malen schnell abnutzen, lohnt sich so ein Mischstift allemal.

Verschiedene Buntstiftblender und Splender
Verschiedene Buntstiftblender und Splender

Was man bei den Scans nicht sieht, ist dass die Oberfläche bei dem Lyra Splender, ebenso beim weißen Polychromos, glänzender ist als bei dem Prismacolor Blender. Der Derwent Blender Pen hat überhaupt keinen Glanz hinterlassen, was daran liegt, dass der Alkohol die Pigmente an löst und diese dann mit dem Stift hin und her geschoben werden, anschließend verdunstet der Alkohol wieder und hinterlässt auch keinen Geruch auf dem Papier.

Der Prismacolor Blender hinterlässt zwar auch einen leichten Glanz, das würden die wachshaltigen Prismacolor Premier Buntstifte selbst aber noch deutlicher tun, würde man mit ihnen deckend malen. Grade bei diesen Stiften, die sich aufgrund ihrer Weichheit extrem stark abnutzen, ist der Blender sinnvoll. Er selbst ist härter als die Premier und nutzt sich daher nicht so stark ab.

 

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