
Weißer Gelstift und Marker
Gelstift und Marker passen super zusammen. Es ist nicht immer einfach, in den kleinsten Ecken eines Bildes die Stellen weiß zu lassen. Manchmal möchte man die Glanz-Effekte auch erst hinterher in sein Bild zaubern. Jedenfalls haben sich neben anderen Stiften die Gelroller hier ihre Daseinsberechtigung erkämpft. 🙂
In diesem Artikel möchte ich anhand eines Beispiels die Verwendung eines weißen Gelstiftes erläutern.
Das findest du in diesem Artikel:
Was sind Gelstifte?
Gelroller gibt es schon ein paar Jährchen – tatsächlich schon seit den 80ern, wobei diese hierzulande erst ab den 90er und 2000ern so richtig populär wurden. Sie sind eine Weiterentwicklung des Kugelschreibers, nur dass diese ein wässriges Gel anstatt Tinte verwenden.

Meine ersten Gelstifte bekam ich noch in großen Sets zu einem recht günstigen Preis. Guckt man sich die Preise einzelner Gelstifte heutzutage an, sieht man, dass diese sehr stark gestiegen sind. So bezahlt man für einen einzelnen weißen Gelstift von 2 Euro bis über 10 Euro, je nach Marke.

Man bekommt Gelroller nicht nur in Weiß, sondern auch in vielen anderen Farben, beispielsweise in diversen Metallictönen, einzeln oder in Sets.
Neben dem Einzeichnen von Highlights in Bildern, eignen sich die Gelstifte natürlich auch zum Malen ganzer Bilder.
Kontrast und Glanzstellen
In meinem letzten Artikel zum Thema Farbbeispiele ist unter anderem dieses Bild entstanden. Es ist, abgesehen vom Hintergrund (Boden und Wasser) Ton in Ton gehalten wobei das Grün hier ganz klar dominiert.
Aus diesem Grunde mangelt es dem Bild auch an Kontrast und Spannung. Dies habe ich in meinem Beispiel mit dem Gelstift nachträglich hinzugefügt.

Gelstift und Marker: Anwendung
Ich hab an der für mich naheliegendsten Stelle angefangen, den Schuppen des Fischschwanzes. Dabei musste ich lediglich mit dem Stift über das Bild malen, das Weiß des Gelrollers ist dabei sehr deckend.

Ich hab dafür lediglich den rechten Bereich der einzelnen Schuppen mit weiß übermalt um einen Lichteinfall von rechts oben zu simulieren.

Zusätzlich habe ich eine leichte Schraffur hinzugefügt, um die weißen Linien „aufzubrechen“ und dynamischer zu gestalten.
Anschließend habe ich auch noch die Haare mit weißen Glanzstellen versehen.

Im Ganzen sah mein Bild nun so aus.
Gel mit Marker übermalen
Da mir das Weiß allerdings zu krass war, habe ich es mit weiterem Übermalen mit meinen Touch Markern abgemildert. Die Markerfarbe blieb hier recht gut auf dem getrocknetem Gel haften und wirkte insgesamt sehr aufgehellt (was in diesem Fall auch beabsichtigt war).

Ich habe also mit einem Grünton die weißen Highlights des Fischschwanzes links etwas übermalt. Nachträglich habe ich auch noch mit einem blauen Marker rechts weiße Stellen übermalt.

Die Haare habe ich zusätzlich mit einem hellen Gelbton übermalt um so gelbe, bzw. leicht goldene Akzente zu setzen.

Im Ganzen sieht man Bild nun so aus. Man sieht deutlich, dass der Kontrast zum Hintergrund stark erhöht ist und sich die Meerjungfrau nun besser im Gesamtbild absetzt.
Fazit
Kreative Menschen können sich mit den Gelstiften auf Bildern verschiedenster Art (Marker, Buntstift, Aquarell etc.) austoben. Nur sollte man es nicht übertreiben. Hier ist eher weniger mehr.
Wer es mit einem hellen Gelstift übertrieben hat oder diese Technik einmal ausprobieren will, der kann noch mal mit Farbe über das getrocknete Gel malen. Es ist ähnlich wie bei Tipp-Ex, nur dass man das Gel viel dezenter und gezielter platzieren kann. 😉
Weiterführende Links


4 Kommentare
Anna Mauritz
Hallo! Ich bin gerade auf der suche nach einem deckenden weißen Gelstift, und der den du für dein Bild benutzt hast, sieht echt super aus. Welcher ist das? Das konnte ich auf den Fotos leider garnicht erkennen.
LG!
Stefanie
Hallo Anna,
danke für deine Rückfrage.
Ich musste den Stift grade selbst in meiner Sammlung suchen, da ich ihn anscheinend schon länger nicht mehr verwendet habe.
Das ist ein „Pentel Hybrid Pigment Gel Ink“ mit 1.0 mm Medium Spitze und dem Vermerk Grip DX. Zu finden auch bei Amazon*: https://amzn.to/3yzZJvx
Anna
Hallo Stefanie,
ich hab mir weil die Uni Signo und die Sakura Gelstifte im Internet sauteuer waren (6€ plus Versand), einfach den weißen Pitt Artist Pen Brush mitbestellt, dachte mir wenn die so toll sind, dann ab dafür. War aber sehr enttäuscht, weil der Stift nicht deckend ist und außerdem Farbe aufsaugt, sowohl Bunt- als auch Bleistift, so dass man danach immer die Spitze reinigen und somit auch Produkt verschwenden muss. Vielleicht wäre der dir bei dem Bild hier aber hilfreich gewesen. Er wird auch etwas deckender je öfter man drübergeht. Ich Frage mich aber ob der Effekt nicht der gleiche ist als ob man einen weißen Marker verwendet. Bin dann doch mal zum Boesner gefahren und hab den Uni Signo gekauft, der ist echt super deckend, beeindruckend finde ich.
Naja, wollte mal von den ach doch nicht so tollen Pitt Artist Brush Pen berichten. Mit dem schwarzen bin ich aber total zufrieden, der hat diese Probleme nicht und ich freue mich schon darauf mit dem gute Outlines malen zu lernen.
Liebstes Grüßchen
Stefanie
Hallo Anna,
danke für dein Feedback zu dem weißen Pitt Artist Brush Pen.
Ich habe ja eine 48er Box PITT Artist Pen und weiß daher um ihre Eigenschaften. Ich meine, ein F-C Mitarbeiter hatte in meinem Forum auch schon einmal hinsichtlich der Deckkraft der weißen PITT Artist Pen geschrieben, dass diese wegen der Fasern keine deckende Farbe beinhalten können.
Generell sind die PITT Artist Pen ja mit Tusche befüllt. Das hat mich auf die Idee gebracht für Bilder wie in diesem Artikel lieber auf Tusche aus einem Fässchen zurück zu greifen (da habe ich die von Winsor & Newton). 😉
Gruß Steffi
(liebstes Grüßchen zurück ^^)