Spitzerreste vom Buntstift und zerknülltes Papier
Online Zeichenkurs

Kreativitätsbremsen aufdecken

Normalerweise schreibe ich meine Artikel für den Freitag schon immer Anfang der Woche. Doch in den letzten Wochen hat sich dies immer weiter nach hinten, bis tief in den Donnerstag hinein, verschoben.

Verpasst!

Letzte Woche habe ich es sogar komplett versäumt einen Artikel zu veröffentlichen, obwohl einer vorbereitet (aber noch nicht fertig) war. Das erste Mal!

Es wird wenig verwundern, wenn ich nun verrate, dass selbst Schreiben Kreativität und Inspiration erfordert. Und beides ist mir leider in den letzten Wochen immer mehr abhanden gekommen.

Es ist nicht einmal unbedingt die Zeit, auch wenn sich hier mein Empfinden stark geändert hat (also dass ich denke, ich hätte weniger Zeit als ich noch im Winter hatte). Das stimmt gar nicht.

 

Erschöpfung als Kreativitätsbremse

Vielmehr ist es so, dass ich in den letzten Wochen nur noch erschöpft und müde bin. Dies hat zwar einen sehr erfreulichen Grund, doch ist es sehr niederschmetternd, nur noch müde zu sein und seine gesamte Freizeit mit schlafen oder zumindest dösen zu verbringen. Müdigkeit bzw. Erschöpfung ist definitiv ein Kreativitätskiller!

 

Der Zwang zur Kreativität

Allerdings soll man sich ja auch nicht krampfhaft dazu zwingen kreativ zu sein, wenn man schlicht und ergreifend weder die Kraft noch die Motivation dazu hat. Die Motivation ist nämlich leider sehr stark von den vorhandenen Energiereserven abhängig (zumindest ist es bei mir so). Seid mir daher bitte nicht böse, wenn ich es in den kommenden Wochen ein wenig ruhiger angehen lasse. Ich habe mich die letzten Wochen so sehr damit abgestresst dennoch meinen Artikel zum Freitag fertig zu haben, dass mir der Spaß am Erstellen des Artikels allmählich dabei verloren gegangen ist.

Kreativitätsbremse - Nicht gleich aufgeben und nichts erzwingen
Kreativitätsbremse – Nicht gleich aufgeben und nichts erzwingen

Das ist ja auf keinen Fall Sinn und Zweck des Ganzen!

 

Abhängig davon kreativ zu sein?

Solange man nicht beruflich davon abhängig ist ständig kreativ zu sein (wobei ich einen guten Teil meiner täglichen Kreativität ja bereits im Berufsleben aufbrauche), sollte man sich nicht krampfhaft zwingen es zu sein. Pausen, so genannte Kreatiefs, können schon fies sein. Sie kommen plötzlich und befallen einen auch gerne mal etwas länger. Das heißt aber nicht, dass man sein Mojo auf ewig verloren hat. Es braucht nur eine Pause um sich wieder aufzuladen. 😉 Wer dennoch aus beruflichen Gründen kreativ sein muss, der sollte sich dafür privat einen Ausgleich suchen. Beruflich und privat ständig kreativ zu sein, zerrt auf Dauer an den nervlichen Reserven und nimmt einem eher den Spaß an der Sache. Das ist zumindest meine ganz persönliche Erfahrung.

Die Auszeit von der Kreativität im Privaten zwingt sich dann ganz einfach auf. Und das frustet dann meistens umso mehr.

 

Stress als Kreativitätsbremse

Neben Erschöpfung kann übrigens auch Stress (z.B. Arbeitsbelastung, Lärm, Zeitmangel) die Kreativität hemmen. Logischerweise führt Stress oftmals zur Erschöpfung. Da ist es wichtiger, erst einmal die Stressfaktoren abzuschalten um wieder ordentlich abschalten zu können. Hier hat jeder seine kleinen Strategien für sich entwickelt, die ganz individuell wirken. Ansonsten gibt es im Internet einen Haufen Artikel, Seiten und Foren, die sich rund um das Thema Stressbewältigung drehen. Ein Blick in die Googlesuche kann hier schnell Inspiration liefern. 😉

Kreativitätsbremse - Zerknülltes Papier
Nichts weg schmeißen

Ich wollte nur kurz sagen: Du bist nicht allein mit diesem Problem! Das betrifft jeden Kreativschaffenden früher oder später einmal mehr oder weniger mit voller Wucht.

 

Abwarten und Tee trinken

Eine Idee zur Stressbewältigung habe ich dennoch. 🙂

Tatsächlich entspannt Tee sehr gut (je nach Sorte). Und in der Regel entschleunigen wir beim Teetrinken auch unseren Alltag. Meist kommt mir hier die winterliche Gemütlichkeit in den Sinn. Aber auch fernöstliche Teezeremonien dienen der Entspannung. Also kann man hier das Sprichwort “Abwarten und Tee trinken” ruhig einmal wörtlich nehmen und es als Entspannungsmethode nutzen.

Ich mach mir erstmal einen Tee. 🙂

 

Artikel zum Thema

6 Kommentare

  • chrissi

    Ich finde, man darf das ruhig differenziert betrachten: Es ist das eine, keine Zeit zu haben und das andere, keine Ideen zu haben. Dummer Weise läuft das bei mir oft gegensätzlich ab. Habe ich viel Zeit, fehlen mir oft Ideen und habe ich keine Zeit, habe ich oft Ideen für die verschiedensten Dinge.

    Das Zauberwort für Kreative ist hier also “Ideenmanagement”. Wie zeichne ich meine Ideen auf, wenn die Zeit knapp ist? Und wie kann ich sie vorbereiten, um – wenn ich Zeit habe – vielleicht einfach nur den “handwerklichen” Teil zu erledigen.

    Ein Beispiel: Seit unsere kleine Tochter da ist, habe ich nur selten mal etwas mehr Zeit am Stück für mich. Und wenn, dann wird die meist zum Essen oder Duschen oder für vergleichbare Dinge benötigt. Mal 3 Stunden am Stück am Rechner sitzen und zeichnen? Keine Chance! – Doch ich will meine Projekte ja nicht völlig abschreiben. Für meine kleine Familien-Comic-OnePager-Serie mache ich daher folgendes. Ich notiere Ideen erstmal in Textform im Handy. Das klappt im Zweifel auch mit einer Hand beim Stillen. Zwischendurch – oder auch mit Baby auf dem Bauch – kritzel ich einen ersten Entwurf für die Seite in mein Skizzenbuch. Da ich hier noch nicht so sehr auf Details achte, geht das verhältnismäßig schnell und kann auch mal unterbrochen werden, wenn die Kleine wieder meine Aufmerksamkeit will.

    Später – so habe ich es zum Ende der Schwangerschaft schon gehalten – werde ich die Seiten einscannen und als Basis für die weitere Ausarbeitung nutzen. Auf diese Weise gehen die Ideen nicht verloren und sollte ich mal – oh Wunder 😀 – tatsächlich etwas mehr Zeit am Stück haben, kann ich dann einfach ein wenig an den Seiten arbeiten.

    Ist nicht perfekt, führt nur verzögert zu Ergebnissen, aber aktuell ist es meine einzige Chance. 😉

    Zu dem Thema empfehle ich übrigens gern den “Speech of Creativity” von John Cleese. (Einfach mal bei YouTube oder Vimeo suchen.) Er differenziert sehr schön zwischen “Open Mode” (kreative Phase für Ideenentwicklung) und “Closed Mode” (handwerkliche “Abarbeitung”).

    • Zeichenkurs

      Hallo chrissi,
      auch dir lieben Dank für deinen Kommentar.

      Ja, so ein Kind verändert schon das ganze Leben. Da muss man sich schon komplett neu aufstellen organisatorisch. 🙂

      Ich schau mir bei Gelegenheit mal deinen Videotipp an. Danke dafür. 😉

  • alphawoelfin

    Ich finde dafür hast du einen tollen Artikel geschrieben.
    Und noch etwas manchmal könnte dir ja jemand dabei helfen der vielleicht eine Idee hat .
    Manchmal hilft es Erschöpfung mit anderen zu teilen.

    • Zeichenkurs

      Hallo alphawoelfin, danke für deinen Kommentar.

      An Ideen mangelt es mir eigentlich nicht unbedingt. Es ist wirklich die Kraft bzw. Energie, die ich derzeit nicht habe um die Ideen umzusetzen. 😉 denke Motivation spielt da auch noch mit rein.

      • byzumen

        Das ist auch immer mein Problem. So viele Ideen zu haben aber an der Umsetzung happert es dann.

        Neben dem Tief (also keine Lust oder Energie zur Handlung zu haben), habe ich auch Phasen in denen ich mich vor Power nicht mehr retten kann. Aber dann weis ich bei so vielen Dingen immer nicht wo ich anfangen soll. Das kann auch oft hinderlich und stressend sein.

        Vielleicht denke ich manchmal aber auch nur zu viel darüber nach (was am Besten am Anfang der Reihenfolge dran wäre).

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert