Meine Eindrücke von der Photokina 2018
Ich war am Mittwoch auf der Photokina 2018 in Köln und konnte mir zusammen mit meinem Mann und meiner kleinen Tochter die Neuheiten der Fotobranche ansehen. Meine Eindrücke schildere ich in diesem Artikel.
Das findest du in diesem Artikel:
Photokina 2018
Dank des Hahnemühle Newsletter’s habe ich 2 Freikarten für die Photokina 2018 erhalten. Die Gelegenheit musste ich nutzen, denn Köln ist nur etwas über 1 Stunde von uns entfernt.
Die Messe beschreibt sich selbst mit den Worten:
photokina ist die internationale Leitmesse für die gesamte Foto-/Video- und Imagingbranche. Sie ist die einzige Veranstaltung, die übergreifend sämtliche Bildmedien, Imaging Technologien und Märkte abbildet – für Consumer und Professionals gleichermaßen.
Tatsächlich findet man hier Aussteller zu den verschiedensten Themen wie Kameras und Videokameras (inklusive Smartphones) und Kamerazubehör, sowie Fernoptik, Speichermedien und natürlich auch Fotostudioausstattung, Lichttechnik und Beleuchtung und Mikrofone / Audioequipment. Daneben finden sich auch Anbieter von Bildbearbeitungssoftware, Videotechnik und -bearbeitung als auch Digital Imaging und Publishing. Natürlich sind auch die Themen Groß- und Minilaborsysteme, Online-Bilderservices und Fotobücher sowie Alben und Rahmen als auch personalisierte Fotoprodukte vertreten. Rund um den Fotodruck über Homeprinting, Large Format Printing und eben auch Fine Art Printing finden sich Hersteller von Scannern, Displays und Monitoren und Projektion. Darüber hinaus findet man auch die Themen Computer Generated Imagery und Imaging Dienstleistungen.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass neben den großen und kleinen Kamera- und Objektivherstellern wie Canon, Nikon oder Panasonic auch Anbieter von Papieren (Hahnemühle), Druckern (Epson oder HP) als auch bekannte lokale Firmen wie CEWE oder sogar Rossmann zusammen mit Kodak vertreten sind. Natürlich auch noch viele viele weitere. Welche genau das sind, kannst du hier nachsehen.
Während meiner zweiten Ausbildung habe ich die Photokina 2009 besucht. Damals waren noch die Softwareriesen Adobe und Microsoft vertreten, welche ich in diesem Jahr vermisst habe.
Die wichtigsten Fakten
Folgende Arten von Ausstellern findet man auf der Photokina 2018 in den Hallen 1 bis 5: Hersteller, Händler, Importeure, Vertriebsgesellschaften und Dienstleistungsunternehmen aber auch Fotografenverbände und Verlage. Im Gegenzug sollen der Fotohandel und Fachverbraucher, Fachanwender, Fachinteressenten sowie Privatbesucher angelockt werden.
2016 verzeichnete die Fotomesse 190.669 Besucher (Eintritte) aus 134 Ländern und lockte bis dieses Jahr alle zwei Jahre im Herbst die internationalen Besucher nach Köln. Ab kommendes Frühjahr wird die Messe jährlich im Mai stattfinden (nächster Termin: 8 – 11. Mai 2019).
Die Messe läuft noch bis zum 29. September. Wer ebenfalls noch zur Photokina möchte, für den sind die Eintrittspreise sicherlich interessant:
- Tageskarte Mi-Fr: Vorverkauf: 35,00 EUR / Kassenverkauf: 56,00 EUR
- Tageskarte Fr (ab 14:00 Uhr): Vorverkauf: 8,00 EUR / Kassenverkauf: 10,00 EUR
- Tageskarte Sa: Vorverkauf: 12,00 EUR / Kassenverkauf: 18,00 EUR
- Familien-Tageskarte (nur Sa)*: Vorverkauf: 25,00 EUR / Kassenverkauf: 36,00 EUR
* Für maximal 4 Personen, davon max. 2 Erwachsene und mind. 1 bis max. 3 Kinder im Alter von 7 bis 17 Jahren. Diese Eintrittskarte beinhaltet einen Fahrausweis im öffentlichen Nahverkehr (VRS). - 2-Tage-Karte: Vorverkauf: 56,00 EUR / Kassenverkauf: 89,00 EUR
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Tageskarte ermäßigt**: Vorverkauf 8,00 EUR / Tageskasse 10,00 EUR
** Für Schüler, Studenten, Auszubildende, Rentner, Senioren ab 65 Jahre, Schwerbehinderte, freiwillig Sozialdienstleistende (FSJ/FÖJ) gegen Vorlage des entsprechenden Nachweises.
Kinder und Jugendliche
Kinder bis 6 Jahren haben nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten Zutritt zur Messe. Bis zu diesem Alter ist der Eintritt kostenfrei.
Kinder von 7 bis 16 Jahren haben nur in Begleitung Erwachsener Zutritt und bezahlen an der Tageskasse den ermäßigten Preis für eine Eintrittskarte.
Mitführen von Haustieren
Das Mitführen von Hunden und anderen Haustieren auf unserem Gelände ist nicht gestattet.
Unser Fazit
Mein Minimum war es den Hahnemühle Stand zu besuchen (wenn ich schon dank Hahnemühle auf die Messe darf, muss das wenigstens drin sein 😉 ). Dann wollte ich sehen, was sonst noch geboten wird und war neugierig auf die großen Hersteller und auf die mir bekannten Marken. Es ist zwar nicht so, dass ich mich wunderbar auskennen und die tatsächlichen Trends und Neuheiten erkennen würde, aber ein neugieriger Blick auf die Branche kann ja nie schaden, schon gar nicht als Mediengestalterin. 🙂
Dass wir nicht alles schaffen und uns ansehen würden, war mir von vorn herein klar. Erst Recht, als wir erst zum frühen Nachmittag dort am Mittwoch eintrafen. So war aber schon der erste Andrang verflogen und wir konnten uns in aller Ruhe durcharbeiten.
Unsere Highlights
Hier kommen die Dinge, die uns besonders gut auf der Fotomesse gefallen haben:
- Der barrierefreie Messeplan
Messebesucher, die im Rollstuhl oder mit Kinderwagen kommen, erhalten direkt nach dem Einlass einen Messeplan, der einem die barrierefreien Wege anzeigt. Dass es sowas gibt und man es unaufgefordert zugesteckt bekommt, finde ich einen tollen Service. - Der Fotobulli
Relativ am Anfang unserer Entdeckungstour fanden wir in Halle 2.2 (gegenüber von Huawei) den Fotobulli. Hier war natürlich warten und anstellen gefragt. Aber es hat sich gelohnt. Denn bei dem Fotobulli handelt es sich um eine Photobooth (wie die Fotoautomaten für Passfotos) in einem alten VW Bulli. Man kann sich alleine oder zu mehreren hinten rein setzen, mit verschiedenen Accessoires (Hüte, riesiger Donut, Brille und so ein Kram) ausstatten und los geht’s! Vier Bilder werden dann gemacht, die dann im Anschluss ganz klassisch in doppelter Ausführung auf einer kleinen Banderole gedruckt ausgespuckt wurden. Zur Krönung kann man sich seine Fotos im Anschluss noch per Mail zusenden lassen. Das war echt ein Highlight und zudem kostenlos!
- Der kuriose Aufzug
In der Summe waren die Beschriftungen der Etagen mangelhaft (siehe weiter unten), sodass man raten musste, in welcher Etage man nun landet. Ein Aufzug, der zur Halle 2 gehört, war aber sehr originell beschriftet worden, per Hand und mit Edding. Ein kleiner Schmunzler für die Besucher von einem Menschen mit Humor. 😀 - Die Canon und Panasonic Halle
In Halle 3.2 konnte man Canon und Panasonic finden. Also nur Canon und Panasonic. Denn die beiden Aussteller hatten die komplette Halle für sich gebucht und stellten hier die neueste und sicherlich teuerste Technik (neben Nikon) aus, die man auf der Messe zu sehen bekommt. Neben beeindruckenden ausgestellten Fotos gab es auch die Möglichkeit die Technik zu testen. Dafür hatten die Hersteller (wie einige andere übrigens auch) Models gebucht, welche eine kunstvolle Performance aufführten – oder, wie im Fall Canon, eine Installation, die elegant zwei Tücher durch die Luft wirbelte. Aber das war natürlich nicht alles, was man dort bestaunen konnte. 😉
- Hahnemühle Selfie Spot
Nachdem ich Hahnemühle endlich gefunden habe, habe ich mir diesen Stand natürlich auch genau angesehen und war von dem Selfie Spot beeindruckt (übrigens eine der wenigen Aussteller, die dergleichen angeboten haben). Hier konnte man sich selbst vor einigen Papierbeispielen ablichten (lassen), welche kunstvoll arrangiert waren. Zu posten ist das Ganze dann unter dem Hashtag #paperjungle - Taschen über Taschen
Die meisten Aussteller lassen sich nicht lumpen, wenn es darum geht, dass der Besucher für sie Werbung läuft. Aus dem Grunde bekommt man kostenlose Taschen von zum Beispiel Cewe, Nikon, Panasonic oder Tamron und das weitgehend in recht stabiler Qualität. Die Messe ist also auch was für Jäger und Sammler. 😀 - Die nette Dame von Epson
In Halle 2.2, gegenüber von Nikon, liegt der Epson Stand. Hier war eine Dame besonders nett zu meiner kleinen Tochter und hat ihr sogar ein Foto von einem Löwenbaby geschenkt. 🙂
Unsere Enttäuschungen
Leider bot uns die Photokina 2018 auch einige Enttäuschungen, die den Besuch etwas trübten. Neben den fehlenden Ausstellern Adobe und Microsoft (siehe oben) waren dies die Dinge, die uns besonders gestört haben:
- Die mangelnde Beschilderung
Die Autofahrt zur Messe verlief reibungslos und wer der Beschilderung folgt, kommt ganz sicher problemlos ans Ziel. Der Ärger fing in dem, offensichtlich sehr neuen, Parkhaus P22 an. Die Beschilderung ließ uns raten wo wir hin mussten. Der Aufzug war zwar schnell gefunden, aber das Schild dort, war nicht sehr präzise. Im Erdgeschoss war nur ein Notausgang, den man als geneigter Besucher i.d.R. ja nicht durch schreitet (man will ja nicht irgendeinen Alarm auslösen). Aber die Sorge ist unbegründet: man MUSS den Notausgang nehmen. Wenigstens war der Weg zum Bus, der einen zum Messegelände fährt, sehr anschaulich mit Pfeilen auf dem Boden markiert.
An dem Messegelände angekommen, zog sich die mangelhafte Beschriftung fort. Wieder war der Notausgang die Tür, die man nutzen sollte, diesmal als Eingang. Wir waren dieses Mal aber nicht die Einzigen, die verwirrt den Eingang suchten, mit uns der halbe Bus zierte sich den Notausgang zu nutzen.
Da wir mit Kinderwagen unterwegs waren, mussten wir den Fahrstuhl nehmen. Ein wirklich luxeriöses Exemplar. Wenn man nur wüsste, in welche Etage man muss! Ganz oben war jedenfalls nicht richtig…
In den Messehallen wurde es leider nicht besser. Erst stand “Zu den Hallen 3-4”, auf einmal stand ein paar Meter weiter “3-5”. Verwirrung! Und den nächsten Aufzug in der Ecke – vergiss es! Da hieß es entweder Umwege laufen, oder den Kinderwagen die Treppen hoch hieven. - Hygienealarm für Kleinkinder
Zugegeben, so ein Messebesuch ist nichts für Kleinkinder. Dennoch gibt man sich teilweise modern, denn manche Herren-WC’s waren auch mit Wickelstationen ausgestattet. Konsequent weiter gedacht hat man aber nicht, denn weder gab es Papier zum Unterlegen, noch konnte man die Windeln geruchsarm entsorgen. Die armen Rollstuhlfahrer! Denn wie so oft üblich, waren die Wickelstationen auch hier wieder mit den Behindertentoiletten zusammen gelegt. Wie die sich an den nach außen öffnenden Türen vorbei schlängeln sollen, ist mir zudem auch ein Rätsel. Aber solche Details sieht man ja nicht, wenn man nicht selbst betroffen ist… - Der schnippische Infostand
Und wo war noch mal der Stand von Hahnemühle? Überall nur Canon und Panasonic. Aha! Ein Info-Stand. Neeeee! Wir sind keine Messe-Info, wir sind nur Panasonic Info. Ok, danke für gar nichts. Eine kurze Antwort in welcher Halle man sich wirklich befindet hätte der Dame auch keinen Zacken aus der Krone gebrochen… Es war übrigens die Halle direkt darunter. - Ein Kodakautomat will mich nicht
Kostenlos was mit nehmen ist ja für Privatbesucher mit ein großer Anreiz solche Messen zu besuchen (zumindest als Azubi war es so). Klasse, dass einige Aussteller das genauso sehen (siehe oben die Taschen). Da gab es draußen auch tatsächlich einen Kodakautomaten bereit gestellt von Rossmann an dem man kostenlos seine digitalen Fotos ausdrucken kann. Klar, dass da der Andrang groß ist und erst einmal warten angesagt ist. Endlich an der Reihe kann man entweder per USB, Bluetooth oder W-LAN (sprich zuvor installierte App) die Bilder übertragen. Zu dumm, dass keines davon geklappt hat und ich es nicht eingesehen habe, die App zu installieren (zumal mein Mann die Geduld kurz vor Schluss dann auch noch verließ). Gab’s halt keine gratis Ausdrucke, dafür verschwendete Lebenszeit und ein genervtes Kind sowie Papa.
Übrigens hatte mein Mann in den Rossmann Filialen bereits Ärger mit diesen Automaten. Das Phänomen ist demnach leider nichts Neues. - Das Problem jeder Messe
Dies war nun nicht mein erster Messebesuch. Ich war, wie ich oben erwähnte, bereits auf der Photokina. Daneben in Düsseldorf, Essen, Dortmund und Frankfurt auf verschiedenen Messen. Alle haben gemein, dass man nach stundenlangem Laufen, auf der Stelle treten und sich durch die Menge graben, irgendwann die Füße bzw. Beine weh tun oder man einfach einen Platz braucht um in Ruhe etwas zu essen und/oder zu trinken. Leider leider sind Sitzplätze immer sehr rar. In den Zwischenhallen sind meistens Gastronomiebetriebe und die sehen es nicht gern, wenn man ohne etwas zu kaufen die Beine vertreten oder Mitgebrachtes verzehren will. Also wohin?
Auf der Photokina haben sich daher die Besucher gerne auf die Podiumsplätze der Aussteller gesetzt und mehr oder weniger unfreiwillig den Vorträgen gelauscht. So haben es meine Klassenkameraden und ich 2009 auch gemacht. Mein Mann und ich standen am Mittwoch stattdessen in einer Nische wo es zu den Toiletten ging um wenigstens einen Happen essen zu können. So gegen halb vier sollte man schon langsam mal damit anfangen. Kein Wunder, dass ich den Rest des Tages hämmernde Kopfschmerzen, und leider keine Tabletten dabei, hatte.
In der Summe
Ich bin froh, dass wir am ersten Tag gegangen sind, da ist es noch leerer als am Wochenende. Mit dem Kinderwagen durch noch mehr Menschenmassen am Wochenende drängeln? No way! Zumal ich die Leute immer dafür gehasst habe, die das gemacht haben. Also möchte man nicht selbst zu diesen “ich fahr dir in die Hacke, biste selber schuld” Menschen gehören.
Abgesehen davon war es ein schönes Erlebnis, auch wenn man sich mit der Technik nicht so sehr auskennt. Draußen konnten wir noch eine Drohne crashen sich im Netz verheddern sehen… und mein Mann war mit Sammeln vollauf beschäftigt. 😀 Meine Tochter bekam viele tolle Tierfotos zu sehen. Also hatten wir alle was davon. ^^