Arbeiten mit Rubbelkrepp auf Markerpapier
Da ich die Großformate (DIN A3 und DIN A2) für mich entdeckt habe, habe ich auch festgestellt, dass es nicht nur eine halbe Ewigkeit dauert das komplette Blatt zu bemalen.
Nein, es sieht auch spannender und schöner aus, wenn man einen Rahmen um das Motiv hat, eine Art Passepartout.
Damit man diese Stellen auch von der Farbe frei hält, gibt es verschiedene Hilfsmittel – so zum Beispiel das Rubbelkrepp. Darum soll es in diesem Artikel gehen. 😉
Das findest du in diesem Artikel:
Rubbelkrepp vs. Kreppband
In meinem ersten Versuch einen Rahmen um mein Motiv zu bilden habe ich Malerkrepp (auch Kreppband genannt) genutzt. Dabei habe ich schon auf eine Sorte zurückgegriffen, welche einen sehr schwachen Kleber hat, damit ich es vom Papier anschließend leichter wieder herunterziehen kann.
Auf dickerem Zeichenpapier bzw. Aquarellpapier mag das ja vielleicht noch funktionieren, aber bei meinem dünnen beschichteten Markerpapier hat das Entfernen des Krepppapiers die oberste Schicht vom Layoutpapier mit herunter gerissen und so die Oberfläche beschädigt.
Also bei Markerpapier ist Malerkrepp nicht zu empfehlen. Wen wunderts? Normalerweise klebt man das auch an die Wand.
Was genau ist Rubbelkrepp?
Da in meinem Forum viele mit Rubbelkrepp arbeiten (meistens bei Aquarellen), wurde mir dies als Alternative empfohlen.
Man bekommt es sowohl als Künstler-Maskiergummi als auch als Rubbelkrepp bzw. Maskierfilm.
In meinem Fall habe ich das Rubbelkrepp von Schmincke benutzt, ein flüssiger Maskierfilm, welcher ammoniakfrei ist. Da ich noch ein Künstler-Maskiergummi von Winsor & Newton habe, welches sehr stark stinkt, nehme ich an, dass in diesem das Ammoniak enthalten ist. Wer also geruchsempfindlich ist, sollte darauf achten.
Das Rubbelkrepp dient als Abdeckung für Bereiche im Bild, die unbearbeitet bzw. farblos bleiben sollen. Wo also keine Farbe hin kommen soll, dort trägt man das Rubbelkrepp auf und entfernt es nach Fertigstellung ganz einfach wieder.
Wie benutzt man die Maskierflüssigkeit?
Die Flasche vom Schmincke Rubbelkrepp verfügt über eine dünne Spitze über die man die Flüssigkeit vorsichtig auftragen kann.
Ich selbst habe es mittels Pinsel aufgetragen. Dazu habe ich den Deckel abgeschraubt und das abgesetzte Rubbelkrepp aus dem Deckel mit dem Pinsel aufgenommen und vorsichtig auf mein Papier aufgetragen.
Erst habe ich noch versucht mittels Lineal eine grade Linie mit dem Maskierfilm zu ziehen, entschied mich anschließend doch dafür es Freihand zu machen.
Nach dem Auftragen muss man den Maskierfilm eine Weile trocknen lassen. Nach ein paar Stunden kann es noch recht klebrig sein.
Laut Anleitung soll man den Maskierfilm nicht länger als 2 Tage auf dem Papier belassen. Bei mir waren es nun fast genau 2 Tage und das Rubbelkrepp ließ sich noch ganz normal ab rubbeln. Bei Gelegenheit probiere ich mal, was passiert, wenn man es zu lange dran lässt (wahrscheinlich lässt es sich dann nicht mehr so ohne Weiteres rückstandsfrei entfernen).
Rubbelkrepp auf Markerpapier ausprobiert
Zuerst einmal war ich mir gar nicht sicher ob der Maskierfilm sich überhaupt auf Layoutpapier benutzen lässt, da es laut Anleitung eher für Aquarell- und Zeichenpapier bzw. -karton geeignet ist. Also ein Experiment. 🙂
Ich habe die Aufgetragene Maskierflüssigkeit sehr gut und lange trocknen lassen – länger als es vielleicht hätte sein müssen. Dennoch hat der getrocknete Film anfangs stark geklebt und die durchsichtig glänzende Schicht kam mir vor wie eine Schicht Klebstoff auf dem Bild.
Auf Rubbelkrepp malen
Wie bereits erwähnt, wird Rubbelkrepp in erster Linie für “feuchte” Malerei – also Aquarell, Acryl, Airbrush usw. – benutzt. Daher war ich ebenfalls neugierig wie sich der Maskierfilm bei den Touch Twin Markern und ihrer Alkoholfarbe verhalten würde.
Da man mit den Stiften das Rubbelkrepp leicht abkratzen kann, habe ich erst auf den Maskierfilm und dann auf das Blatt gemalt um die Beschichtung nicht vorzeitig zu beschädigen.
Auf die alkoholhaltige Farbe des Markers hat der Maskierfilm recht gelassen reagiert – nämlich gar nicht. Ich konnte also fast bedenkenlos darauf herum malen.
Ein wenig gewartet bis die Markerfarbe gründlich getrocknet ist, besonders auf dem Krepp, dann konnte ich es wieder entfernen.
Rubbelkrepp wieder ab rubbeln
Den getrockneten Maskierfilm kann man ganz leicht mit dem Finger wieder ab rubbeln. Viel Kraft braucht man nicht beim Entfernen. Vorsichtig sollte man schon dabei sein um sein Papier nicht zu zerknittern.
Es ist eine gummiartige Schicht, welche nicht mehr klebrig ist wie anfangs. Wie man sehen kann bleiben Reste übrig, die man normal über den Hausmüll entsorgen kann.
Und so sehen die abgerubbelten Reste dann aus.
Das freigelegte Bild
Hier seht Ihr dann das freigelegte Bild, welches nach Entfernen des Maskierfilms zu sehen ist.
Ich nehme mal an die leicht unterlaufene Farbe liegt daran, dass es sich um meinen ersten Versuch handelte und mir somit Erfahrungen im Umgang mit dem Rubbelkrepp bzw. schon dem Auftragen fehlte.
Anschließend habe ich mein Bild normal weiter gemalt, das heißt Schattierungen und Lichtreflexe hinzugefügt. 😉
Fazit
Der Umgang mit dem Rubbelkrepp ist anfangs noch gewöhnungsbedürftig und Bedenken wie viel ich nun auftragen sollte, hatte ich auch. Es reichten allerdings schon geringe Mengen, Hauptsache der Film war deckend aufgetragen.
Das Blatt sieht anschließend jedenfalls nicht so lädiert aus wie mit dem Malerkrepp und ich werde es sicherlich zukünftig öfter benutzen – auch bei anderen Stellen innerhalb eines Bildes, die von Farbe frei bleiben sollen.
Ab 3,34 € / Fläschchen ist auch nicht zu teuer. 😉
Weiterführende Links
- Forum: Thema Rubbelkrepp
- Zeichnen lernen: Mit Markern kolorieren
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2 Kommentare
Loreen
Hallo,
ich zeichne auch sehr gerne. Aber lieber trocken. 😉 Zurzeit zeichne ich an einem Portrait an dem ich einige weiße Stellen für einzelne Haare auslassen müsste.
Meinst du das mit dem Rubbelkrepp funktioniert auch für dünne Linien?
Das ist mein Bild:
http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/img0076cbjt4wfgi0.jpg
lg 🙂
Zeichenkurs
Hallo Loreen,
danke für deinen Kommentar und dem Link zu deinem echt tollen Bild. 😉
Ich befürchte, Rubbelkrepp eignet sich nicht unbedingt für jedes Material. Man kann es sicherlich mal bei Buntstift ausprobieren, allerdings würde ich das bei dem schönen Bild jetzt nicht versuchen sondern an einem speziell dafür ausgelegten.
Für dein aktuelles Bild würde ich dir eher den Tipp empfehlen, den Elena in ihrem Artikel zum Thema Fell zeichnen gegeben hat: http://online-zeichenkurs.de/kooperationen/tiere-realistisch-zeichnen-grundlagen-elena-5784.html
LG
Steffi