Ausgedruckte Raster im Detail
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Zeichentechnik: mit Raster zeichnen lernen

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten und Mittel, Fotos abzuzeichnen. Eine dieser Techniken ist die Rastermethode. Dabei wird ein Raster auf die Vorlage gelegt und eines auf sein Zeichenblatt gezeichnet. So ist es leicht Kästchen für Kästchen sein Bild zu zeichnen.

Ich möchte in diesem Artikel lediglich diese Technik und ihre Möglichkeiten aufzeigen. Aus diesem Grunde sind die Zeichnungen nicht weiter ausgearbeitet. Dies werde ich in einem anderen Artikel dann ausführlicher behandeln. 😉

Mit Raster zeichnen

Bevor man los legen kann, benötigt man ein wenig Vorbereitung. Zum einen wird die Vorlage mit einem Raster belegt und dann das leere Blatt Papier.

 

Rasterfolie selbst gemacht

Bei der Vorlage kann man sich die Mühe machen, ebenfalls das Raster aufzuzeichnen. Ich habe mir stattdessen auf durchsichtiger Kunststofffolie entsprechende Raster aufgedruckt. So kann ich sie immer wieder benutzen, bin flexibel bei der Rastergröße und kann sie ganz schnell auf die Vorlage legen, ohne die Vorlage selbst zu verändern.

Für den Druck stand mir ein Laserdrucker zur Verfügung, bei dem man den Druck auf Folie einstellen konnte (damit dieser nicht so heiß wird). Ob und wie gut dies auf einem normalen Tintenstrahldrucker funktioniert, müsstet Ihr einmal ausprobieren.

Ich habe Euch eine Raster-Vorlage (PDF) angefertigt, die Ihr ausdrucken könnt. Als passende Klarsichtfolie* könnt Ihr die nehmen, welche auch für Bindungen benutzt werden.

Und so sehen dann meine selbst gemachten Rasterfolien aus:

Ausgedruckte Raster
Ausgedruckte Raster

Ich habe übrigens auch nach Rasterfolien gesucht, um zu sehen, ob man schon welche fertig kaufen kann. Die einzigen Rasterfolien, auf die ich dabei gestoßen bin, sind fertige klebende Musterfolien, welche als Hintergrundtexturen für Mangazeichnungen verwendet werden.

 

Das gute alte Geodreieck

Natürlich kann man auch das klassische Lineal bzw. Geodreieck verwenden, um seine Raster vorzuzeichnen, sowohl auf Vorlage als auch auf dem Zeichenblatt.

Ich habe allerdings festgestellt, dass grade bei kleinen bis mittelgroßen Geodreiecken auf DIN A4 Blättern schnell uneinheitliche Kästchen herauskommen können, da man öfters auf dem Papier ansetzen muss.

Auch der Druck, den ich beim Zeichnen der Linien ausgeübt habe, war sehr unregelmäßig und daher die Linien beim anschließenden Wegradieren teilweise zu kräftig.

 

Ein Zeichentablett für alle Fälle

Aus oben genannten Gründen entschied ich mich dafür ein DIN A3 Zeichentablett von Rotring zu kaufen. DIN A3 deswegen, damit ein DIN A4 Blatt komplett darauf passt und ich so die Linien voll auf das Blatt zeichnen kann.

Und Rotring, weil mir bekannt ist, dass diese Firma viele Materialien fürs technische Zeichnen herstellt. Ob es die Zeichenplatte (wie das Dingen offiziell heißt) jetzt besser macht als das von beispielsweise Faber-Castell, kann ich nicht beurteilen und es ist sicherlich auch Geschmackssache welcher Marke man mehr vertrauen möchte.

Jedenfalls war das Zeichentablett im Internet erheblich günstiger zu haben als im Laden (so als kleinen Tipp am Rande 😉 ).

Rotring A3 Zeichenplatte
Rotring A3 Zeichenplatte

Das Blatt Papier kann ich links und unten rechts ein wenig einklemmen, damit es mir nicht verrutscht. Durch Lineale an den Rändern kann man Millimeter genau abmessen und sein horizontales Lineal im rechten Winkel verschieben. Ich fand, die Linien werden so viel präziser und durch das fest installierte Lineal verrutscht auch nichts. Ich kann mich ganz aufs Ziehen der Linien konzentrieren, welche dadurch viel gleichmäßiger werden. Als Bleistift würde ich hier einen sehr harten (F oder aus der H-Reihe) empfehlen. Am allerbesten wäre natürlich noch ein Druckminenbleistift, den hatte ich aber nicht in diesen Stärken zur Hand.

Nur sehr locker die Linie ziehen, dann lässt sie sich anschließend besser wieder weg radieren.

 

Vorlagen

Ich habe mir zwei Vorlagen herausgesucht, welche ich Euch im Beispiel zeigen möchte. Dabei wollte ich nicht zu viele Details im Foto haben, das macht das Ganze leichter. Je geübter man ist und je besser die ausgedruckte Vorlage ist, desto mehr Details im Bild kann man mittels Rastertechnik wiedergeben. Das entsprechende Raster habe ich dann speziell auf die Vorlage abgestimmt ausgesucht. Das Frosch-Foto hat sehr klare Linien und keinen verwirrenden Hintergrund, ist also ideal zum Abzeichnen geeignet. Ob man nun auch noch die Tautropfen mit nimmt, entscheidet jeder für sich selbst, wie tief ins Detail man gehen möchte. Als zweites Beispiel habe ich diese Lotusblüte ausgesucht. Auch hier sind die Linien sehr klar und der Hintergrund aufgrund seiner Unschärfe dezent.

 

Die Rastertechnik

Auf das Frosch-Foto habe ich zum Einstieg das 30 mm Raster aufgelegt. Die Kästchen sind recht groß, was für die wenigen Details im Bild vollkommen ausreichend ist.

Frosch Foto mit Raster zeichnen
Frosch Foto mit Raster zeichnen

Beim nächsten Motiv wurde es ein wenig engmaschiger, hier habe ich das 20 mm Raster verwendet.

Seerosen-Foto und Zeichnung mit Raster zeichnen
Seerosen-Foto mit Raster zeichnen

Wer keine Rasterfolie zur Verfügung hat, der muss sich vor dem Zeichnen seines Rasters überlegen wie viel Zentimeter die einzelnen Linien voneinander entfernt liegen sollen.

Am leichtesten ist es, wenn Vorlage und Zeichenblatt das gleiche Raster verwenden. Man kann sich schnell mit den Rastergrößen beim Zeichnen verhaspeln, wenn das Raster auf einmal kleiner ist als auf der Vorlage.

Die Übung macht hier natürlich auch viel aus.

 

Vorlage und Zeichnung

Die Vorlage dient als stete Referenz, denn man zeichnet eben Linie für Linie und Kästchen für Kästchen ab. Je gründlicher man hierbei vorgeht, desto mehr ähnelt die Zeichnung der benutzten Vorlage.

Liebe zum Detail geben einem Bild noch den gewissen Schliff.

Aber auch so sieht man: zeichnen lernen ist nicht schwer – alles eine Frage der Technik.

Frosch-Foto und Zeichnung
Frosch-Foto und Zeichnung

 

Die Zeichnungen

Das Raster, mit dem der Frosch entstanden ist, habe ich noch mit Geodreieck vorgezeichnet. Hier musste ich das Lineal mehrmals ansetzen. Ich finde, die Kästchen sehen daher auch nicht ganz so einheitlich aus.

Die Vorzeichnung habe ich mit einem recht harten Bleistift (H bzw. H2) vorgezeichnet, damit ich leichter radieren und so Fehlzeichnungen besser korrigieren konnte.

Gezeichneter Frosch mit Raster
Gezeichneter Frosch mit Raster

Und hier die Froschzeichnung, bei der ich das Raster bereits weg radiert habe. Dabei muss man sehr aufpassen, dass man nicht versehentlich seine Zeichnung weg radiert.

Anschließend habe ich mit einem weicheren Bleistift (HB bzw. B) die Linien meiner Bleistiftzeichnung nachgezogen.

Frosch Bleistiftzeichnung
Frosch Bleistiftzeichnung

Für die Seerosenblüte habe ich mein Raster mit der Rotring Zeichenplatte vorgezeichnet. Meinem Empfinden nach sind die Kästchen hier viel gleichmäßiger und auch die Linien konnte ich viel sanfter zeichnen.

Auch hier habe ich einen harten Bleistift für meine Vorzeichnung benutzt.

Gezeichnete Seerose mit Raster
Gezeichnete Seerose mit Raster

Anschließend konnte ich vorsichtig die Rasterlinien weg radieren und hatte meinen Lotus als fertige Bleistiftskizze.

Seerose Bleistiftzeichnung
Seerose Bleistiftzeichnung

Wie eingangs bereits erwähnt, führe ich an dieser Stelle nicht weiter aus wie man die Zeichnungen noch weiter ausarbeiten kann. Dies behandel ich in einem separaten Artikel.

Hier soll es lediglich um die Grundtechnik und das Abzeichnen/ zeichnen lernen mittels Raster gehen. Das Prinzip lässt sich dann auf jede beliebige Fotovorlage übertragen.

Allerdings benötigt man mehr Übung, wenn viele Feinheiten und Details ins Spiel kommen. 😉

 

Weiterführende Links

 

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8 Kommentare

  • claudio

    guten Tag Steffi

    vielen dank das du dein wissen über die zeichnen techniken weiter gibst hier auf deiner seite gibt es viel zu entdecken.Ich habe früher auch viel gezeichnet und dann jahrelang nicht mehr.

    Meine Beste Freundin hat mich ermutigt wieder damit anzufangen . Und ich bin froh hat sie das getan ich bin total begeistert ich bin auf deiner seiter gestossen als ich recherchiert habe

    meine freundin ist anfängerin und ich möchte ihr helfen hier hat sie viele möglichkeiten vieles zu lernen.Vielen dank

    Liebe Grüsse aus der Schweiz

    • Stefanie

      Hallo Claudio.
      Danke für deinen Kommentar. 🙂

      Das freut mich, dass du mit deiner Freundin ein gemeinsames Hobby teilst, welches ihr gemeinsam (neu) erlernen wollt.
      Ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg dabei.

  • Tari

    Hallo Steffi,

    Ich kenne diese Rastermethode auch um Bilder zu vergrößern. Zu habe ich zu Schulzeiten ein Garfield (jaaa, ist lange her) von Din A5 auf Din A3 vergrößert.

  • Helmut Paffenholz

    Hallo Stefanie,
    Deine Mitteilung im www habe ich gerne gelesen.
    Nun habe ich eine Frage an Dich:
    Ich habe eine Zeichnung auf einer Steinplatte mit den ungefähren Maßen 50 x 100 cm.
    Diese Zeichnung würde ich gerne auf eine sehr stabile Folie vergrößern (z. B. Plane eines LKW´s.) Die Vergrößerung sollte die ca.-Maße von 200 x 400 cm haben.
    Kannst Du mir entsprechende Tipps dazu geben?
    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

    Herzlichen Gruß aus 42277 Wuppertal,
    Berliner Straße 153

    Helmut Paffenholz

    • Zeichenkurs

      Hallo Helmut,
      danke für deinen Kommentar.

      Da gäbe es mehrere Möglichkeiten:
      1. man könnte mit einem Lichtprojektor die Zeichnung auf die Plane werfen und die abgebildete Zeichnung direkt auf die Plane nachzeichnen
      2. könnte man die Zeichnung digitalisieren (mindestens 300 dpi) und diese dann auf die Plane drucken lassen.

      Je nach Umfang und Details der Zeichnungen, kann man allerdings auch die Rastermethode zum Übertragen der Zeichnung einsetzen. Dann könnte man beispielsweise Kreppband auf die Plane kleben um das Raster darzustellen (oder mittels erwähntem Lichtprojektor das Raster an die Plane werfen).

  • Zeichenkurs

    Danke Sela, dann klappt das mit dem Tintenstrahldrucker ja auch gut. 🙂

    Ich hoffe, die Technik hilft dir weiter und bin gespannt auf Ergebnisse. 😉

  • Sela

    Vielen Dank für die Rastervordrucke. Ich habe sie mit einem billigen Epson-Tintenstrahldrucker auf Inkjet-Transparentfolie gedruckt. Das ging einwandfrei und war in einer Minute geschafft. Nach der Rastermethode habe ich noch nie gezeichnet. Bin gespannt auf meine Malergebnisse. Und herzlichen Dank für die gute Erklärung.
    LG Sela

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