Mit Photoshop den Hintergrund unscharf maskieren / bearbeiten
Heute möchte ich Euch eine Technik zeigen, wie man mittels Photoshop den Hintergrund unscharf maskieren und unabhängig vom Hauptmotiv verändern kann. Ihr könnt den Hintergrund unscharf maskieren, das bedeutet unschärfer machen (weichzeichnen) oder jeden anderen beliebigen (Kunst-) Filter darauf legen. Bei der Bearbeitung von Bildern wird es immer wichtiger diese reversibel zu bearbeiten, das bedeutet, dass man einzelne Schritte auch viel später noch rückgängig machen kann, zur Not bis hin zum Originalbild.
Das findest du in diesem Artikel:
Möglichkeiten und Beispiele
Ich habe 4 Fotos herausgesucht, die bei einem Zoobesuch entstanden sind und bei denen ich den Hintergrund unscharf maskieren wollte. Dabei habe ich für den Hintergrund jeweils einen anderen Effekt gewählt. Die Idee den Hintergrund zu bearbeiten beinhaltet, dass man dem Hauptmotiv so mehr Aufmerksamkeit schenkt bzw. das Gesamtbild interessanter und abwechslungsreicher gestaltet.
Fressende Giraffen
Im ersten Beispiel habe ich ein Foto von zwei fressenden Giraffen heraus gesucht, da man diese sehr gut freistellen kann.
Den Hintergrund habe ich dann mit dem Filter Gaußscher Weichzeichner bearbeitet, welcher recht gleichmäßige Unschärfe erzeugt.
Giraffen am Futterkorb
Im zweiten Beispiel habe ich ein ähnliches Foto aus der Reihe genommen, bei dem eine Giraffe halb in die Kamera guckt. Auch hier ließen sich die Giraffen und der Futterkorb recht gut freistellen.
Auf den Hintergrund habe ich dann den Photoshop Filter Farbpapier-Collage gelegt. Bei diesem Filter kann man den Hintergrund in verschiedene Farbabstufungen unterteilen und kann so eine Collage simulieren, welche aus verschieden, farbigem Papier entstanden ist.
Robben-Familie
Als weiteres Fotobeispiel habe ich eine Szene mit einer Robbenfamilie, welche miteinander kuschelt, genommen. Hier habe ich die einzelnen Robben freistellen können.
Auf den Hintergrund habe ich den Filter Matter machen gelegt, welcher das gesamte Bild verschwimmt und unschärfer macht.
Zwei Robben putzen sich
Im letzten Fotobeispiel habe ich zwei Robben genommen, welche sich selbst gerade putzen.
Hier habe ich den Filter Facetteneffekt auf den Hintergrund gelegt. Dieser Filter gehört zu den Vergröberungsfiltern und simuliert den Blick eines Insektes, welches das Bild in viele kleine Facetten aufteilt.
Hintergrund unscharf maskieren – so funktioniert’s
Als Erstes muss aus der Hintergrundebene eine normale Ebene erstellt werden. Dazu rechte Maustaste auf die Hintergrundebene klicken und auf dem sich öffnenden Fenster Ebene aus Hintergrund … auswählen.
Der Einfachheit halber wird diese Ebene nun kopiert, sodass sie nun zweimal da ist. Dazu mit der rechten Maustaste auf die Ebene klicken und in dem erscheinenden Fenster Ebene duplizieren … wählen.
Nun kommt ein spezieller Trick: Die untere Ebene wird in ein Smart-Objekt verwandelt!
Dazu wie immer mit der rechten Maustaste auf die jeweilige Ebene klicken und dann in dem sich öffnenden Fenster In Smart-Objekt konvertieren auswählen.
Und so sieht eine Ebene als Smart-Objekt dann aus.
Auf die Smart-Objekt Ebene wird dann der Photoshop Filter gelegt. Am einfachsten ist es dabei, die obere – normale – Ebene dafür auszublenden. Hierbei links auf das kleine Auge vor der jeweiligen Ebene klicken, sodass es nicht mehr zu sehen ist.
Filter gibt es jede Menge. Die meisten Photoshop-User haben sie alle schon einmal durchprobiert. Manche benutzen sie exzessiv und mehr als großzügig. Das Credo lautet aber auch hier: weniger ist mehr. Daher nutzen wir nun einen einzelnen Filter, und zwar nur für den Hintergrund. Dafür suche ich mir den bereits erwähnten Gaußscher Weichnzeichner heraus, welcher bei den Weichzeichnungsfiltern zu finden ist.
Hier kann man nun die Intensität des Filters einstellen, welche aber aufgrund des Smart-Objekts auch anschließend wieder verändert werden kann, wenn einem auffällt, dass es doch nicht gut wirkt.
Nun kommt das Special des oben erwähnten Tricks:
Der Filter wird nicht wie üblich einfach auf die Ebene gelegt und gut ist, er wird als Smartfilter auf die Smart-Objekt Ebene gelegt. Und das ist nun auch der Grund, wieso wir ein Smart-Objekt aus der Ebene erstellt haben.
Der Vorteil dabei ist, dass man den Filter anschließend wieder ausblenden, löschen und sogar bearbeiten kann, was bei der normalen Verwendung von Filtern überhaupt gar nicht geht. In dem Zusammenhang wird auch gleich eine Ebenenmaske auf den Filter gelegt, welche man auch nutzen kann, wenn man den Filtereffekt auf bestimmte Bildbereiche nicht anwenden will.
Wenn man die Ebenenmaske des Smartfilters nutzt, muss diese komplette Ebene natürlich oben liegen.
Wozu dann die Kopie der Ebene? Der Trick mit dem Smartfilter funktioniert einerseits noch nicht in jeder Photoshop Version. Wer also eine ältere Version von Photoshop hat, kann den Hintergrund auf diese Weise bearbeiten, dann allerdings ohne die Vorzüge des Smartfilters. Und zum anderen kann es unübersichtlich werden, wenn man viele verschiedene Filter und Effekte auf eine Ebene legt. Aus diesem Grunde nutze ich mehrere Ebenen, wobei die Veränderungen auf den unteren Ebenen liegen und die Originale auf den oberen Ebenen.
Auch hierfür werden wieder die Techniken zum Freistellen benötigt. Dafür habe ich unten einen Link zu einem Artikel, welcher beschreibt, wie dies funktioniert.
Details beachten
Objekte, welche auf das Hauptmotiv ragen, müssen ebenfalls beachtet werden. Im Beispiel habe ich dies aus Zeitgründen vernachlässigt. Bei einer genaueren Betrachtung fällt dies allerdings negativ ins Auge. Solche Bereiche müssten also ebenfalls frei gestellt werden, sodass der Filtereffekt darauf wirkt.