Traditionelles Zeichnen oder doch am PC?
Traditionell zeichnen vs. Grafiktablett: Immer mehr Künstler zeichnen mittlerweile virtuell am Computer. Es hat sich regelrecht zu einer eigenen Kunstart entwickelt. Doch immer wieder werden Stimmen laut, dass Zeichner am PC einfach nur zu faul seien traditionell zu zeichnen. Was ist da dran?
Das findest du in diesem Artikel:
Traditionell zeichnen vs. Grafiktablett – Begriffserklärung
Was bedeutet eigentlich Traditionell?
Traditionell meint einfach das Zeichnen auf althergebrachte Weise mit Bleistift und auf Papier – alternativ andere real existierende Zeichenmaterialien.
Wie kann man am PC zeichnen?
Einerseits kann man die Maus als Eingabegerät auch für das Zeichnen benutzen, andererseits gibt es sogenannte Grafiktabletts welche die Bewegungen eines mit dem Computer verbundenen Stiftes (kabellos) in das Zeichenprogramm übertragen.
Hilfsmittel
Als Hilfsmittel für das virtuelle Zeichnen am Computer wären neben dem Grafiktablett auch noch das Tablett (z.B. iPad oder Galaxy Pad) zu nennen. Es gibt aber auch Sensoren, welche man an einen Block oder Klemmbrett befestigen kann. Diese messen dann die Bewegung eines echten Stiftes (beispielsweise Kugelschreiber) und übertragen diese auf den Computer. Wer ein Tablett oder die Maus benutzen möchte, benötigt Grafikprogramme in denen man arbeiten kann. Beliebt sind beispielsweise Canvas, Sai, Paintshop, Gimp oder auch Photoshop (wobei dies eigentlich kein Zeichenprogramm ist).
Die Liste der Programme ist nicht abschließend. 😉
Vor- und Nachteile
Vorteile des Zeichnens am PC ist ganz klar die Flexibilität, die man dabei hat. Je nach Programm kann man auf unterschiedlichen Ebenen unabhängig von anderen Bildelementen kolorieren, Linien ziehen oder Texturen erstellen.
Als einen besonders großen Vorteil sehe ich die Möglichkeit Fehler problemlos rückgänig zu machen. Das kann man beim normalen Zeichnen leider nicht – da heißt es: Radiergummi in die Hand. Als vorteilhaft sehe ich auch die Option seine Bilder “sehr groß” anlegen zu können oder gar als Vektordatei. Dies ermöglicht einem das Drucken auf sehr großer Fläche (beispielsweise als Plakat auf DIN A2).
Abzeichnen bzw. durchpausen wird einem sehr erleichtert. Grade deswegen wird gerne unterstellt, dass das Zeichnen am PC der Faulheit Vorschub leistet und kein richtiges Zeichnen mehr ist. Nicht zuletzt kann man trotz Computerbild verschiedene Medien nachahmen. So können Aquarelle, Ölgemälde, Bleistiftzeichnungen oder Kohlezeichnungen mittels Programm täuschend echt nachgemacht werden.
Die Nachteile sind ganz klar das Fehlen des fertigen Bildes als “echtes” Bild. Wer es mal anfassen möchte, muss es schon erst ausdrucken – je nach Drucker und Papier kann hier schon einiges an Farbbrillanz (Qualität) verloren gehen.
Der Ruf virtueller Bilder ist nicht immer der Beste. Nicht selten wird von Unerfahrenen unterstellt, dass es kein richtiges Zeichnen mehr ist. Die Erfahrung des Haptischen (Tastsinn) geht verloren. Man hat keinen richtigen physischen Kontakt mehr zu seinen Malmedien. Man muss trotz Erfahrungen im Zeichnen sich erst an den Umgang mit dem Grafiktablett gewöhnen.
Traditionell zeichnen vs. Grafiktablett – was ist besser?
Jetzt könnte man auf die Idee kommen zu behaupten, dass das Zeichnen auf altmodische Art und Weise die bessere Variante ist. Doch so leicht darf man es sich nicht machen. Denn auch das Zeichnen am PC hat durchaus seine Berechtigung und erfreut sich nicht umsonst steigender Beliebtheit.
Man kann sehr viel experimentieren, Farben neu mischen und verändern oder klare Linien ziehen. Wer richtig gut darin ist, wird virtuell ein ebenso überzeugendes Bild hinbekommen wie andere mit dem Bleistift oder der Kreide.
Mehrere Optionen werden möglich; so ist man nicht auf das reine Zeichnen beschränkt, sondern kann auch im gleichen Zug malen oder Airbrush nachempfinden – die so entstandenen Bilder werden immer realistischer.
Ist das noch richtiges Zeichnen?
Weil eben die Erfahrung mit Stift und Papier fehlt, wird gerne mal behauptet, dass das Zeichnen am PC kein richtiges Zeichnen sei. Doch auch hier werden Bilder geschaffen mittels Linien und Flächen.
Faul kann man die virtuellen Zeichner auch nicht nennen, denn man sitzt mitunter länger an einem Computerbild als am Papier. Zwar kann man auch hier immer wieder abspeichern und Pausen einlegen. Doch die vielen Möglichkeiten, die einem an die Hand gegeben werden, das Einarbeiten in die richtigen Programme und das Lernen im Umgang mit dem Grafiktablett bzw. Eingabegerät kosten Mühen, Nerven und Zeit.
Wie zeichnet Ihr?
An dieser Stelle möchte ich gleich eine kleine Umfrage einfügen und von Euch gerne wissen, wie Ihr am liebsten zeichnet. 😉 Oder schreibt einen Kommentar unter diesen Artikel!