Verschiedene Zeichenpapiere
Materialien & Reviews

Mit gutem Zeichenpapier macht zeichnen viel mehr Spaß!

In diesem Artikel möchte ich berichten, was gutes Zeichenpapier beim Zeichnen ausmacht. Anfang August 2015 habe ich mir verschiedene hochwertige Papiere gekauft, um diese auszutesten. In den letzten Monaten habe ich bewusst versucht, die jeweiligen Eigenschaften dieser Papiere zu entdecken und Unterschiede zu erkennen.


Verschiedene Zeichenpapiere

Früher habe ich fast ausschließlich auf Druckerpapier oder Collegeblocks gezeichnet. Für meine Kugelschreiber-Zeichnungen war das so weit auch immer in Ordnung. Entsprechend machte mir das Zeichnen mit Bleistift oder Buntstift deutlich weniger Spaß, da mich einerseits das Kratzen auf der Papieroberfläche störte und ich andererseits keinen schönen Farbabrieb hinbekam (unabhängig von der jeweiligen Qualität der Buntstifte).

Dass ein gutes Papier mit den richtigen Eigenschaften eine Menge ausmachen kann, erfuhr ich erst als ich damit begann mit den Touch Twin Markern zu malen und hier ordentliches Markerpapier erheblich bessere Ergebnisse hervorbrachte als andere Papiere. Diese Erfahrung brachte mich dazu, mich für Zeichenpapier allgemein mehr und mehr zu interessieren.

Im August 2015 gab ich dann auch eine größere Sammelbestellung auf, um verschiedene Papiere verschiedener Marken auszuprobieren und so meinen Horizont erweitern zu können. Bislang habe ich noch nicht so ausführliche Erfahrungen mit jedem dieser Papiere sammeln können, da ich bisher nur wenige Bilder jeweils gezeichnet habe und sie meistens später den Papieren auch nicht mehr hundertprozentig zuordnen konnte.

Allerdings sind mir deutliche Unterschiede zwischen den ersten Papieren aufgefallen und ich kann schon bestimmte Eigenschaften ausmachen, die mir persönlich besser gefallen als andere.

Verschiedene Zeichenpapiere
Verschiedene Zeichenpapiere

 

Getestetes Zeichenpapier

Da es mir in diesem Artikel primär um Zeichenpapier geht, lasse ich Mixed Media Papier (wie z.B. das Hahnemühle Bamboo*) und Aquarellpapiere* einmal außen vor, auch wenn ich diese in der Zwischenzeit benutzt habe. Auf Aquarellpapiere werde ich irgendwann gesondert eingehen.

Eigenschaften & Fakten

Für diese vier verschiedenen Zeichenpapiere habe ich nun einige Erfahrungen sammeln können. Dabei handelt es sich um Papiere mit verschieden strukturierten Oberflächen (Körnung) und unterschiedlicher Papierdicke. Alle Papiere sind säurefrei und im DIN A4 Format.

Hier noch einige Worterklärungen: “Grain” steht übrigens für Körnung – hier sind unterschiedlich stark gekörnte Papieroberflächen mit gemeint. “Cartridge paper” ist englisch und bedeutet schlicht “Zeichenpapier”. Und “Dessin” ist französisch und bedeutet soviel wie “Bild” bzw. “Zeichnung”. 😉


Daler Rowney Smooth – Heavyweight
*

Daler Rowney - Smooth Heavyweight

  • 220 g/m²
  • glatte, weiche Oberfläche
  • Preis ca. 3,60 € / DIN A4 Block
  • 25 Blatt
  • Hergestellt in England


Daler Rowney Fine Grain – Cartridge
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Daler Rowney Fine Grain - Cartridge

  • 160 g/m²
  • raue Oberfläche mit leichter Körnung
  • Preis ca. 3,80 / DIN A4 Block
  • 30 Blatt
  • Hergestellt in England


LANA Dessin 220
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LANA Dessin 220 Zeichenpapier

  • 220 g/m²
  • mittelglatte Oberfläche mit leichter Körnung
  • Preis ca. 3,40 € / DIN A4 Block
  • 30 Blatt
  • Hergestellt in Frankreich


Clairefontain Dessin à Grain
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Zeichenpapier Dessin à Grain

  • 180 g/m²
  • raue Oberfläche mit mittlerer bis grober Körnung
  • Preis ca. 2,70 € / DIN A4 Block
  • 30 Blatt
  • Hergestellt in Frankreich

 

Beispielbilder

Wie ich oben bereits erwähnt habe, fiel es mir später nicht immer leicht, das benutzte Papier eindeutig zuzuordnen. Daher habe ich für die vier unten stehenden Bilder genau vermerkt, welches Zeichenpapier ich jetzt genau verwendet habe.

Zu jedem der vier Bilder habe ich auch einen Artikel erstellt, der die Entstehungsgeschichte des jeweiligen Bildes beschreibt. Darin habe ich schon je meinen frischen Eindruck beim Malen auf dem Papier geschildert. Ich versuche, es für diesen Artikel noch einmal wiederzugeben.

Clown gezeichnet mit Daler Rowney Smooth – Heavyweight und Faber-Castell Polychromos Buntstiften*
Mein Eindruck: Dieses Papier ist besonders dick, daher spürt man auch nach Heraustrennen einzelner Blätter nicht den Untergrund beim Malen. Die weiche, glatte Oberfläche ist sehr angenehm in Kombination mit Buntstiften und ermöglicht einen sehr farbkräftigen, satten Farbabrieb. Diese Eigenschaft empfand ich persönlich als besonders angenehm, weshalb ich selbst diese Art Papier für Zeichnungen bevorzugen würde – das ist aber rein subjektive Geschmackssache.

Igel gezeichnet mit Daler Rowney Fine Grain – Cartridge und Faber-Castell Polychromos Buntstiften
Mein Eindruck: Dieses Papier ist zwar nicht dünn, aber dünn genug, dass man den Untergrund beim Malen nach Heraustrennen einzelner Blätter spüren kann. Wem das “zu hart” ist, der sollte die Blätter erst später heraus trennen. Die grobe Oberfläche ermöglicht vielschichtiges Malen, da der Farbabrieb nicht so stark ist. Wer flächendeckend malen möchte, muss entweder recht geduldig sein, fester aufdrücken (was kontraproduktiv sein kann) oder sollte doch lieber ein anderes Papier nutzen. Wer nicht ganz so farbintensive Bilder erzeugen möchte, hat hier allerdings das ideale Zeichenpapier.

Känguru gezeichnet mit LANA Dessin 220 und marco Raffine fine art Buntstifte*
Mein Eindruck: Das Malgefühl auf diesem Papier war recht angenehm. Das Papier ist relativ dick, weshalb es kein Problem ist, es aus dem Block zu trennen. Auch die mittelglatte Oberfläche kam meiner Vorliebe entgegen. Hierdurch konnte ich einen recht kräftigen Farbabrieb und verschiedene Farbabstufungen in mehreren Farbschichten erzeugen.

Lachs gezeichnet mit Clairefontain Dessin à Grain und Original Stationery Watercolour Pencils*
Mein Eindruck: Auch wenn dieses Zeichenpapier nicht für die Aquarelltechnik optimiert ist, so wollte ich dennoch meine neuen Aquarellbuntstifte auf diesem ausprobieren. Das Papier ist nicht ganz so dünn, daher war ich guter Dinge, dass das Papier mit Wasser nicht komplett wellig werden würde (was es auch nicht wurde). Die grobe Oberfläche hat sowohl einen satten Farbabrieb als auch eine interessante Maserung ermöglicht, welche meinem gewählten Fischmotiv sehr entgegen kam. Auch das Malen in mehreren Farbschichten hat wunderbar geklappt.

 

Soll ich mir richtiges Zeichenpapier kaufen?

Meiner kurzen Faktenübersicht kannst du entnehmen, dass ein professionelles Zeichenpapier gar nicht mal so teuer ist. Daher sollte dich der Preis nicht davon abhalten, in ein gutes Papier zu investieren.

Die Maleigenschaften sind je nach Papier sehr unterschiedlich. Wenn du noch nicht weißt, welche Art Papier dir liegt, kannst du entweder verschiedene preiswerte Blöcke kaufen, um diese auszuprobieren, mit Freunden Papiere tauschen oder du schaust einmal in den Kunstbedarfsladen in deiner Stadt, ob du einzelne Bögen Papier verschiedener Art zusammenstellen und kaufen kannst (einzelne Bögen Papier bekommst du natürlich auch in einigen Kunstbedarfsläden online 😉 ). Vor Ort die Papiere anzugucken und anzufassen ist allerdings immer ein Vorteil und hilft dir vielleicht bei deiner Entscheidung.

Wenn du jedenfalls irgendwann den Sprung vom reinen Hobbykritzeln zum ernsthaften Zeichnen schaffen möchtest, rate ich dir unbedingt zu richtigem Zeichenpapier, da Druckerpapier und Collegeblock nicht nur eine andere Oberfläche und andere Papierdicke aufweisen, sondern in der Regel auch nicht altersbeständig, sprich langlebig, sind. Mit der Zeit zerknittern, vergilben oder zerreißen die (minderwertigen) Papiere, was auf Dauer sehr ärgerlich ist.

 

Weiterführende Links

 

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Ein Kommentar

  • Mia

    Eine schöne Übersicht! 🙂
    Von deiner Auswahl habe ich selbst das Daler Rowney Smooth – Heavyweight und bin zufrieden damit. Von Lana habe ich einen Spiralblock für unterwegs, macht sich auch gut, aber ich hab das gefühl der Stiftabrieb ist relativ hoch, mir wurde mein Stift schnell zu stumpf …

    *hach* ich liebe Papier ;))

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