Spitzerreste vom Buntstift und zerknülltes Papier
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Finde die Fehler im eigenen Bild – aber wie?

Wer viel und intensiv zeichnet, der verliert den Abstand zum eigenen Bild und ist nicht mehr objektiv genug um Fehler zu entdecken und somit zu vermeiden.

Um idealerweise noch während des Malens die Probleme zu entdecken und so zu verhindern gibt es verschiedene Techniken, die dabei helfen können.

In diesem Artikel geht es genau um diese.

Auftretende Fehler

Die meisten Fehler, die sich einschleichen, haben etwas mit den Proportionen zu tun. Da ist dann ein Auge etwas größer als das andere oder sitzt doch tatsächlich höher bzw. niedriger als das daneben. Oder der Kopf ist im Vergleich zum Restkörper viel zu groß… ein Objekt ist im Vergleich zu einem anderen oder einer Person zu groß oder zu klein… Aber auch Schattierungen werden nicht immer logisch nachvollziehbar platziert. Meistens macht man das aus dem Bauch heraus. Aber grade dann, wenn man Licht und Schatten im Bild mal komplett anders gestalten möchte, werden auch die Bedingungen geändert.

Fehler im Bild finden
Fehler im Bild finden

Ein weiterer Fehler, der einem passieren kann, ist dass man mehrere Perspektiven in ein Bild vermischt, die so gar nicht zusammen passen. Grade wenn es einen einzelnen Gegenstand oder eine Person betrifft, muss die Perspektive stimmig sein. Wechselt man auf einmal von der Untersicht in eine Draufsicht (mal als Extrembeispiel), wirkt dies surreal und verwirrend.

 

Hilfreiche Techniken

Es gibt ein paar Tricks mit denen man noch während man an dem Bild zeichnet, feststellen kann ob man in Begriff ist etwas fehlerhaft darzustellen oder ob alles soweit passt.

Das Auge und die Übung dazu vorausgesetzt kann man so im Vorfeld schon einiges an seinem eigenem Bild verbessern. 😉

 

Auf den Kopf stellen

Wenn man sein Blatt Papier einfach einmal umdreht (um 90° oder gar um 180°) verändert man den Blickwinkel/ die Perspektive auf sein Bild und sieht so sein Motiv einmal aus einem anderen Winkel.

 

Das Spiegelbild betrachten

Eine ähnliche Blickwinkelveränderung bewirkt der Spiegel. Dazu legt bzw. hält man sein Blatt vor einen Spiegel und betrachtet sich das Spiegelbild. In der Spiegelung lassen sich dann die Fehler besser erkennen.

 

Digitalisieren (Scannen / Fotografieren)

Wenn man sich eine digitale Kopie seines Bildes ansieht, hat man ebenfalls eine andere Betrachterperspektive auf sein Bild. Da man üblicherweise beim Zeichnen schräg von oben auf sein Blatt guckt, ist dies ein anderer Winkel als wenn man sich das Bild an einem Bildschirm ansieht (frontal nach vorne).

Canon Flachbettscanner aufgeklappt
Canon Flachbettscanner

Um eine digitale Kopie seines Bildes in den PC zu bekommen, kann man dieses entweder fotografieren oder einscannen.

 

Korrektur sehen lassen

Wem entweder die Übung fehlt um Fehler zu erkennen oder schlicht blind dafür geworden ist, kann ähnlich wie beim Korrekturlesen (bei dem andere die eigenen Rechtschreib- und Grammatikfehler finden sollen, die man trotz mehrmaligem Durchlesen nicht mehr finden konnte) seine Bilder Korrektursehen lassen.

Da Verwandte, Freunde & Bekannte entweder nicht immer schonungslos ehrlich sind oder sich schlicht nicht auskennen, sind hier so genannte Communities (Foren) eine sehr hilfreiche Quelle um solche Meinungen zum eigenen Bild zu bekommen.

Ein solches Forum, in dem die Leute sehr ehrlich und nett sind und Mitglieder jedweden Alters willkommen sind, ist das Zeichnen Forum.

Ein Auge mit Kugelschreiber zeichnen
Ein Auge mit Kugelschreiber zeichnen

 

Distanz aufbauen

Als letzten Tipp wäre noch zu erwähnen, dass einem nach stundenlangem Zeichnen oft der Abstand zum eigenen Bild fehlt. Es ist wie mit dem Lesen eines eigenen Textes, irgendwann sieht man die Fehler schlicht und ergreifend nicht mehr.

Wenn man in solch einem Fall das Bild einfach für mehrere Tage zur Seite legt und es dann wieder betrachtet, hat man einen erheblich distanzierteren Blick auf das eigene Werk und ermöglicht sich so die Chance sein eigenes Bild aus einer neuen Perspektive betrachten zu können.

 

Nicht verzweifeln!

Auch wenn man keine Fehler findet oder zwar welche findet, diese aber nicht beseitigen kann, kein Grund zur Panik. Zum Lernprozess gehören niederschmetternde Erfahrungen genauso dazu wie Erfolge.

Da also noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, darf man besonders zu Anfang seine Ziele und Erwartungen an sich selbst nicht zu hoch stecken, sondern sollte sich viel mehr über jeden Fortschritt, und sei er auch noch so klein, freuen.

Es ist also eine Frage der Übung. Denn nur weil man die Fehler sieht, heißt das noch nicht, dass man sie auch vermeiden oder korrigieren kann. Beides muss geübt werden.

In diesem Sinne: viel Erfolg!

 

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