Faber-Castell Wassertankpinsel
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Faber-Castell Wassertankpinsel – Vorstellung & Vergleich

Heute geht es um die Vorstellung und den Vergleich vom Faber-Castell Wassertankpinsel. Die Firma Faber-Castell war so nett, mir ein Exemplar ihres neuen Wassertankpinsels zum Testen zur Verfügung zu stellen. Diesen habe ich mit einem Wassertankpinsel von Derwent und einem noName Pinsel verglichen.

Faber-Castell Wassertankpinsel

In diesem Blogartikel stelle ich nun den neuen Wassertankpinsel von Faber-Castell vor. Im Anschluss vergleiche ich diesen mit noch zwei weiteren Wassertankpinseln, die ich vorliegen habe, und schreibe meine allgemeinen Eindrücke nach dem Vergleichstest auf.

Kommen wir aber erst einmal zu den nackten Fakten: Der offizielle Name des Faber-Castell Wassertankpinsels lautet “Art & Graphic Wassertankpinsel”. Ein Wassertankpinsel ist ein Pinsel mit einem Wasserreservoir, welches durch die (üblicherweise) Kunstfasern läuft und es so dem Künstler ermöglicht, ohne extra Wasserglas mit Aquarell zu malen – so ein Pinsel ist also ideal für unterwegs (Urban Sketching ist ja in der Kunstszene grade Mode).

Faber-Castell Wassertankpinsel
Faber-Castell Wassertankpinsel

In Kombination mit Aquarellstiften und anderen wasserlöslichen Farben lässt sich der Faber-Castell Wassertankpinsel gut für Lasur-, Nass-in-Nass- und Trockenpinseltechnik (Granulierung) verwenden. Die spezielle Kappe kann für Kratz- und Schabetechniken (auch als Kreditkartentechnik bekannt) eingesetzt werden. Mit leichtem Druck auf den Bauch des Pinsels läuft mehr Wasser durch die Pinselspitze dessen Haare aus Synthetikfasen bestehen.

Faber-Castell Wassertankpinsel auseinander geschraubt
Faber-Castell Wassertankpinsel auseinander geschraubt

 

Wassertankpinsel Vorstellung und Vergleich

Heute vergleiche ich den neuen Faber-Castell* Wassertankpinsel mit dem von DERWENT*, den ich schon hatte, und einem noname Produkt von Viva Decor*, das ich mir auch irgendwann mal angeschafft habe. Für sich gesehen fallen Besonderheiten nicht so sehr auf, das ist im direkten Vergleich natürlich anders.

 

Faber-Castell, Derwent & Noname im Vergleich

Ganz spontan fällt mir die Optik auf; der Wassertankpinsel von Faber-Castell sieht deutlich kleiner aus, als die anderen beiden. Ob sich das auch in der Füllmenge bemerkbar macht?

Wassertankpinsel Vergleich: Faber-Castell, Derwent & noname
Wassertankpinsel im Vergleich

 

Da ich alle drei Pinsel frisch mit Wasser befüllt habe, fiel mir bei dem noname Pinsel direkt auf, dass bei diesem die Kappe als einziges entgegen den Uhrzeigersinn gedreht werden musste, die anderen beiden aber – wie man es gewohnt ist – im Uhrzeigersinn, also nach links herum. Wahrscheinlich ist das noname Produkt eher auf den asiatischen Markt abgestimmt und die Produzenten haben sich über das Handling keine Gedanken gemacht.

 

Größe, Füllmenge & Preis

Weil es nicht von allen drei Pinseln gleichwertige Datenblätter der Hersteller gibt (und ich von dem noname Pinsel den Hersteller ohnehin nicht exakt kenne), habe ich die folgenden Einheiten nachgemessen.
Für die Füllmenge habe ich eine kleine 2 ml Spritze genommen und gezählt wie oft ich die Pinsel mit dieser befüllen konnte.
Die Länge habe ich samt Kappe mit einem klassischen Lineal abgemessen.

  • Faber-Castell: 6 ml / 12,5 cm Länge – 6,95 € Herstellerpreis
  • DERWENT: ca. 9 ml / 16 cm Länge – 7 £ (ca. 7,65 €) Herstellerpreis
  • Viva Decor (noName): knapp 10 ml / 16,5 cm Länge – ca. 4,70 €

Der Faber-Castell Wassertankpinsel war der einzige, bei dem die Füllmenge vom Hersteller angegeben war – eben mit den 6 ml, die ich auch nachgemessen habe.

 

Wasserdurchlauf

Bei dem Faber-Castell Wasserpinsel erscheint mir der Wasserdurchlauf mit am besten und regelmäßigsten zu sein. Bei dem DERWENT Pinsel habe ich den Verdacht, dass sich dieser schon zu sehr mit Farbpigmenten zugesetzt hat, sodass ein konsistenter Durchlauf nicht mehr gewährleistet ist – hier musste ich am meisten Nachdruck verleihen. Der noname Pinsel dagegen hatte einen guten Wasserdurchlauf, benötigte aber dennoch dann und wann ein wenig Druck.

Insgesamt muss bei allen Pinseln mit Druck gearbeitet werden um alle Techniken durchführen und die Pinselspitze wieder von den Farbpigmenten reinigen zu können. Die perfekte Reinigung erfolgt immer noch, meiner Meinung nach, unter fließend Wasser – gänzlich lassen sich Verfärbungen aber nicht mehr heraus waschen, ein paar Pigmente verbleiben also zwangsläufig in den Synthetikfasern und das bei allen drei Wassertankpinseln.

 

Video: Die 4 klassischen Wassertankpinsel-Techniken

In diesem Video zeige ich die Anwendung von 4 typischen Techniken, die man mit einem Wassertankpinsel durchführen kann.

 

Video-Tutorials von Faber-Castell

Auf ihrer Webseite bietet Faber-Castell einige Videotutorials für Künstler an. Unter anderem werden die Kratz- und Schabetechnik mit der Kappe erklärt: Zu den Videotutorials.

 

Ein kleines Anwendungsbeispiel

Zum Schluss zeige ich noch ein kleines Anwendungsbeispiel, wobei ich den Faber-Castell Wassertankpinsel auch schon für andere Bilder wie meinem ABC Rentier oder dem ABC Quetzal schon benutzt habe.

Dieses kleine Bild habe ich in mein DIN A4 Hahnemühle Watercolour Book* mit Aquarellbuntstiften gemalt und eben im Nachgang mit dem Art & Graphic Water Brush vermalt.

Beispielbild malen mit Wassertankpinsel
Beispielbild gemalt mit dem Faber-Castell Wassertankpinsel

 

Das Fazit meines Wassertankpinsel-Vergleichs

Ohne jetzt allzu parteiisch wirken zu wollen, aber der Faber Castell Art & Graphic Water Brush* ist mein neuer Favorit. So für sich genommen habe ich das Besondere an diesem Wassertankpinsel nicht gesehen. Im direkten Vergleich sind mir die Unterschiede aber sehr wohl aufgefallen. Ganz besonders der permanente Wasserdurchlauf ohne extra Druck ausüben zu müssen, war sehr angenehm und ist so erheblich zuverlässiger beim Malen.

Wassertankpinsel Techniken im Vergleich
Wassertankpinsel Techniken im Vergleich

3 Kommentare

  • Timo

    Das passt ja sehr gut, wo ich gerade mit dem Wassertank Pinsel der Stationery Island Stiften rumprobiere. Eine Frage hatte ich sofort im Kopf vor dem ersten befüllen: Sollte man dafür nicht am besten destilliertes Wasser verwenden? Weißt du da was zu? Ich kann mir vorstellen, dass sonst der Pinsel schnell von innen verkalkt. Oder fällt das nicht ins Gewicht?
    LG
    Timo

    • Zeichenkurs

      Hallo Timo. 😉

      Also destilliertes Wasser nehme ich nie dafür. Bei dem von F-C kann ichs noch nicht sagen, aber bei dem von DERWENT sind mir keine Ablagerungen aufgefallen, obwohl wir verhältnismäßig viel Kalk im Wasser haben. Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass die Pinselfasern Kalk ansetzen, aber das beträfe ja auch normale Pinsel. Mit dem Wasserdurchfluss behalte ich mal im Auge und schaue wie das in einem halben Jah aussieht. Aber ggf. hat da bereits jemand Langzeiterfahrung? Ich frag auch mal bei dem Mitarbeiter von F-C nach ob die so eine Empfehlung raus geben.

  • Mia

    Ein schöner Post! Ich finde auch, dass die Zuverlässigkeit prio 1. bei diesen Wassertankpinseln hat. Ein sabbernder bzw. unkontrolliert wässernder Tankpinsel ist mehr eine Krücke als Wohltat.

    Ich habe hier 3 Stück von Pentel rumfliegen, die sind zuverlässig. Allerdings ist das so gar nichts meins, mit den Tankpinseln. Im Endeffekt hätte mir so ein kleiner von Farber echt gereicht. Die Spitzen sind, wenn mans genau nimmt nämlich alle recht ähnlich – also bei den Pentel. Nur so als “Kauftipp am Rande” 😉

    LG

    Mia

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